08.05.2024 – Wissenschaft & Forschung

Was bedeutet eigentlich „Retrobulbärneuritis“?

Wer sich mit dem Thema Multiple Sklerose beschäftigt, stößt oft auf komplizierte Begriffe. In dieser Serie klären wir, was dahintersteckt. Diesmal: „Retrobulbärneuritis“.
Frau überlegt, Fragezeichen im Hintergrund

Die Retrobulärneuritis ist eine spezielle Form der Sehnerv-Entzündung.

Ein gesunder Sehnerv leitet optische Reize, die auf die Netzhaut des Auges treffen, weiter zum Gehirn. Erst dadurch können wir sie als Bild wahrnehmen: Er ermöglicht uns also das Sehen. Ist der Sehnerv entzündet, ist im Fachjargon von einer Optikus-Neuritis oder Neuritis nervi optici die Rede. Dabei kann das Sehvermögen relativ rasch deutlich nachlassen, was aber meist nur einseitig passiert. Weitere mögliche Beschwerden können unter anderem Kopfschmerzen, eine gestörte Farbwahrnehmung oder sogenannte Photopsien  sein. 

Retrobulbärneuritis als Frühsymptom der MS

Je nachdem wo die Entzündung am Sehnerven sitzt, werden verschiedene Formen unterschieden: Befindet sich die Entzündung im Auge, spricht man von einer Papillitis. Häufiger betreffen Entzündungen allerdings die Nervenleitungsbahn hinter dem Auge. Dann sprechen Mediziner von einer Retrobulbärneuritis. Diese tritt oft auch als Frühsymptom der MS, also der Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose auf.