MS und Wechseljahre

Hier gilt es dann für Frauen mit MS, der hormonellen Umstellung gut zu begegnen.
Hormonelle Veränderungen werden oft in Verbindung mit Schubaktivität und Fortschreiten der MS gebracht. Vor allem die Sexualhormone Östrogen und Testosteron haben einen großen Einfluss auf den Körper. Forscher der Universita La Sapienza in Rom fanden heraus, dass Veränderungen im Hormonspiegel mit der Ausprägung der MS zusammenhängen. Noch ist unklar, ob die Schwankungen Nervenschäden im Gehirn verursachen oder ob sie eine Folge der Hirnveränderungen sind. Man kann aber sagen, dass Östrogenrezeptoren Gene abschalten können, die zu chronischer Entzündung führen würden. Deswegen geht die Krankheitsaktivität während einer Schwangerschaft fast komplett zurück. Gleichzeitig können Schwankungen im Hormonhaushalt in den Wechseljahren aber auch Schübe begünstigen.
Wenn ein neuer Lebensabschnitt beginnt
Die Menopause bezeichnet das Ende der Fruchtbarkeit, bedingt durch die nach und nach abnehmenden Funktionen der Eierstöcke. Festgestellt wird sie im Nachhinein, sobald ein Jahr lang keine Menstruationsblutungen mehr aufgetreten sind. Die Jahre der hormonellen Umstellung werden als Klimakterium bezeichnet. Bei den meisten Frauen tritt sie üblicherweise zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr ein. Die Zeiten um die Wechseljahre stellen oft viele Herausforderungen dar: man muss sich mit der eigenen Unfruchtbarkeit und vielen körperlichen Veränderungen auseinandersetzen.
Zusätzlich können noch Symptome wie Hitzewallungen, Müdigkeit, Schweißausbrüche, Herzrasen und Schlafstörungen hinzukommen. Die Symptome einer Menopause können in ihrer Schwere stark variieren. So können auch Beschwerden wie Fatigue, Schlafstörungen oder Inkontinenz durch den Hormonabfall verstärkt werden. Wenn die Beschwerden die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit einer Frau einschränken, kann es nützlich sein, sich mit dem Arzt über eventuelle Hormonersatztherapien auszutauschen.
Hormonersatztherapie
Durch eine Hormonersatztherapie kann man hormonell bedingte Symptome wie Schweißausbrüche, Depressionen und Müdigkeit verbessern und somit das Wohlbefinden steigern. Außerdem kann die Therapie das Osteoporoserisiko vermindern, was für viele Frauen mit MS ein besonderes Problem ist. Aufgrund des erhöhten Osteoporoserisikos ist es außerdem wichtig, sich calciumreich zu ernähren. Das heißt viel Milch, Brot, Getreideprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse. Damit das Calcium optimal vom Körper aufgenommen wird, sollte man gleichzeitig auf eine ausreichende Vitamin D-Zufuhr achten. In jedem Fall sollten Frauen sicherheitshalber mit einem Arzt Rücksprache halten.
Wer auf natürliche Weise die Wechseljahresbeschwerden möglichst geringhalten möchte, sollte auf einen möglichst gesunden Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung, genug Schlaf sowie der richtigen Kombination aus Entspannung und Bewegung achten. Wichtig ist Bestens geeignet sind auch Yoga und andere Entspannungsmethoden.
Übrigens: Manche Frauen erleben diese Zeit des Wechsels sogar als innere Befreiung! Verhütung ist nicht mehr notwendig und die Lust wird nicht mehr durch schmerzende Menstruationsblutungen eingeschränkt. Die Kinder sind meistens aus dem Haus und es bleibt Zeit für ganz viel Liebe und Intimität.