MBSR: Stress mit Achtsamkeit begegnen

MBSR Stress mit Achtsamkeit begegnen
Eine wissenschaftlich anerkannte Methode zur Stressbewältigung ist das Achtsamkeitstraining Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR). Sie kann auch Menschen mit MS dabei helfen, besser mit Ängsten und Schmerzen umzugehen.

MBSR steht für „Mindfulness-Based Stress Reduction“ – übersetzt: Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion. Entwickelt wurde die Methode in den 1970er Jahren vom US-amerikanischen Biologen Jon Kabat-Zinn. Sie gilt heute als das besterforschte Achtsamkeitstraining. Ein MBSR-Kurs dauert acht Wochen und wird von speziell ausgebildeten Trainern durchgeführt.

Das Programm schult und sensibilisiert den Geist mithilfe verschiedener Meditationstechniken. Über eine bewusste, gleichmütige Wahrnehmung von Dingen und Zuständen sollen Übende lernen, sowohl sich selbst als auch Situationen anzunehmen und zu akzeptieren – das gilt auch für beunruhigende oder schmerzhafte Gefühle und Gedanken. Sich dabei von inneren Bewertungen freizumachen, soll helfen, Blockaden zu überwinden und Stress abzubauen. 

Bewusste Reise durch den Körper

Eine der grundlegendsten MBSR Achtsamkeitsübungen ist der Body Scan, eine Art gedankliches Abtasten („Scannen“) des Körpers. Dabei konzentriert sich der Übende nach und nach auf einzelne Körperteile – beginnend bei den Füßen und endend beim Kopf – und richtet die volle Aufmerksamkeit auf deren Wahrnehmung: Ist da ein Gefühl von Kälte oder Wärme, Druck oder Schmerz, Leichtigkeit oder Schwere? 

Der Fokus auf ein Körperteil dauert von wenigen Sekunden bis zu einigen Minuten. Die Schwierigkeit der Übung besteht darin, sich vollkommen auf die Gegenwart und das aktuelle Empfinden zu fokussieren und den Geist zur Ruhe kommen zu lassen. Eine gleichzeitige Beobachtung des Atmens kann dabei helfen, die Konzentration zu stärken. 

Achtsamkeit will trainiert werden

Hat man die Fähigkeit zur Achtsamkeit in einem MBSR Kurs erlernt, gilt es, diese regelmäßig zu trainieren. Nur so kann eine dauerhaft achtsame geistige Haltung gegenüber alltäglichen Ereignissen – vor allem Stressoren – entwickelt und erhalten werden. Menschen mit MS kann eine auf Achtsamkeit basierende Therapie darin unterstützen, die häufigen Begleiterscheinungen der Krankheit wie Fatigue und Depressionen sowie die allgemeine Lebensqualität zu verbessern.  

Krankenkassen beteiligen sich an der Therapie

Die gesetzlichen Krankenkassen bezuschussen MBSR als Präventionsmaßnahme. Dazu muss die Kursleitung eine zertifizierte Ausbildung als MBSR-Lehrerin oder -Lehrer nachweisen und einen dem Präventionsgesetz entsprechenden Grundberuf haben: Arzt, Psychologe, Pädagoge, Sozialpädagoge, Sozialwissenschaftler oder Gesundheitswissenschaftler. 

MBSR als Präventionsmaßnahme 

Stress und belastende Situationen im Alltag kann man auf unterschiedliche Weise bewältigen, MBSR ist nur eine von mehreren Möglichkeiten. Entsprechende Kurse bietet auch die MBSR – MBCT Vereinigung Österreich an. Und einen Überblick über weitere bekannte Entspannungstechniken gibt es  hier.